20.000 Euro für innovative Umwelt-Projekte
Sieg für Luftmessstationen zum Selberbauen / 50 Bewerbungen sind eingegangen
„Innovative Umweltprojekte sind wie Ansichtskarten aus der Zukunft“, sagt unsere Geschäftsführerin, Dr. Nele Herkt. Nun kam ein recht dicker Stapel dieser „Ansichtskarten“ zusammen beim diesjährigen Umweltpreis Sachsen-Anhalt, der unter dem Motto stand „Umwelt-Visionär:innen gesucht – Innovativ für die Umwelt“.
Insgesamt 20.000 Euro Preisgeld verteilten wir auf besonders zukunfts- und lösungsorientierte Umweltprojekte. Am Mittwoch, 5. Juli, fand die Preisverleihung zum 27. Mal statt. Der erste Preis wurde vom Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, persönlich im Kulturzentrum Moritzhof in Magdeburg überreicht.
50 Bewerbungen waren bei der SUNK eingegangen; darunter darunter; Vereine, Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen. Auch die 16 Empfehlungen für den Umwelt-Ehrenpreis zählen dazu, der – losgelöst vom Motto – für besonders langjähriges oder vorbildliches Engagement vergeben wird.
Platz 1 - OSAMD von Paul Goldschmidt

Platz eins belegt Paul Goldschmidt mit seinem Projekt „OSAMD – Quelloffene Luftqualitätsmessung für Innenräume zum Energiesparen und MINT-Lernen“. Paul Goldschmidt entwickelte Messstationen, mit derer Hilfe Räume optimal, sprich energieeffizient, gelüftet werden können. Im Handel kosten vergleichbare Produkte um die 250 Euro. Paul Goldschmidts Messgerät kostet in der Herstellung etwa 10 Euro. Der Clou: Teil des Projektes ist, in Workshops an Schulen und anderen Einrichtungen Teilnehmern zu zeigen, wie sie die Messgeräte selbst bauen können. Sowohl die Software, quasi das Programm, das in dem Gerät läuft, als auch der Bauplan für die Hülle sind frei und gratis für jedermann zugänglich. Paul Goldschmidt verdient keinen Cent daran und ermöglicht zugleich, dass pro Klassenzimmer und Woche bis zu 21 Kilogramm CO2 eingespart werden. Die Jury sah in dem Projekt einen guten Dienst für den Klimaschutz, der niederschwellig und kostengünstig zugänglich ist, und – das ist der wohl nachhaltigste Aspekt – Paul Goldschmidt bringt Menschen in praktischen Kontakt mit Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, also den sogenannten MINT-Fächern. Das Projekt OSAMD wurde mit 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
Platz 2 - IGAMon-Dog des UfU e. V.
Auf dem zweiten Platz rangiert der Verein „Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU) e.V.“. Sein Projekt-Titel lautete „IGAMon-Dog – Hundehalter:innen unterstützen die Suche und eindeutige Bestimmung von Vorkommen invasiver Arten“. Invasive Arten sind gebietsfremde Pflanzen die – häufig unbeabsichtigt – in die heimische Flora eingeführt werden. Mithilfe der Artenspürhund-Mensch-Teams können diese Arten frühzeitig entdeckt werden. Das projekt IGAMon-Dog wurde mit 5.000 Euro ausgezeichnet.
Platz 3 - 1. Repair-Café Magdeburg
Platz 3 des Umweltpreises 2023 belegt das „1. Repair-Café Magdeburg“. Es bewarb sich unter dem Titel „Gegen die Wegwerfmentalität, wir reparieren für die Umwelt!“. Seit Gründung der Initiative 2015 haben die Ehrenamtlichen knapp 3.600 Elektrogeräte vor dem Müll bewahrt – mit einer Reparatur-Erfolgsquote von 81 Prozent. Sie erhielten 3.500 Euro Preisgeld.
Drei gleichrangige Ehrenpreise
Zum einen gewannen die Schüler:innen der Gemeinschaftsschule Könnern zusammen mit ihrer Projekt-Koordinatorin Britta Eckert. Gemeinsam sammelt die Schülerschaft Flaschenpfand in einem Schulhof-Container und spendet seit 2014 den Erlös an Familien mit krebskranken Kindern.
Ebenfalls mit dem Ehrenpreis versehen wurde der Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode e.V., der sich seit den 1980er-Jahren für die Durchgängigkeit und ökologische Verbesserungen an der Holtemme und dem Zillierbach einsetzt sowie eine Vielzahl an ehrenamtlichen Projekten wie Ausstellungen und Lehrpfaden durchgeführt und angelegt hat.
Dritter Ehrenpreis-Gewinner ist Dirk Kraushaar, Imker mit herausragendem Engagement für Bienen sowie Umwelt- und Naturschutz. Dirk Kraushaar betreibt Umweltbildung mit Kindern und Demenzerkrankten im Kita-Garten und führt verschiedene soziale Umweltprojekte durch.
Alle Preistragenden erhielten 500 Euro Preisgeld.
LTV-Sonderpreis
Der Tourismusverband Sachsen-Anhalt (LTV) vergab auch in diesem Jahr wieder einen Umwelt-Sonderpreis für ein Projekt, das gleichermaßen dem Tourismus und dem Umweltschutz zugutekommt. Die Wahl fiel auf den AltmarkMacher e.V. und sein E-Bike-Ladestationen-Projekt namens „LADEpünktchen Altmark“. Zusammen mit touristisch interessanten Einrichtungen schafft der Verein ein Netzwerk, durch das Routen speziell für den E-Bike-Tourismus entstehen. Das funktioniert so: Die Einrichtungen erklären sich bereit, Ihre Steckdosen kostenfrei zum Laden der Fahrrad-Akkus bereitzustellen. Dafür erhalten sie ein entsprechendes Schild sowie eine Eintragung in verschiedene Vernetzungsplattformen. Als Preis erhalten die AltmarkMacher einen Sachpreis im Wert von 2.000 Euro.
Kontakt

Manuel Pape
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