Rettung der heimischen Flora

Am Nationalen Naturmonument „Grünen Band“ finden heimische Tier- und Pflanzenarten einen vielfältigen Lebensraum.

Das lebendige Mahnmal vereint die Erinnerungskultur und den Naturschutz. Die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) hat sich zum Ziel gesetzt die natürlich vorkommenden Arten entlang des ehemaligen Grenzstreifens bei Wendischbrome aktiv zu fördern. Um die heimische Flora zu sichern wurden nun Sträucher und Bäume der Spätblühenden Traubenkirsche entfernt.

Über 100 Pflanzenarten, 40 Vogelarten sowie verschiedene Heuschrecken, Libellen und Schmetterlinge leben aktuell am Grünen Band bei Wendischbrome. Seit einiger Zeit breitet sich dort jedoch die Spätblühende Traubenkirsche, eine aus Nordamerika stammende Pflanzenart, rasch und massiv aus. Das strukturreiche Offenland mit Hecken und Gehölzen droht zu überwachsen. Einen essentiellen Teil davon bildet der naturschutzfachlich wertvolle Magerrasen. Er bietet selten vorkommenden Tier- und Pflanzenarten (mit Rote Liste-Status) ein schützendes Zuhause. 

Um die konkurrenzschwächere heimische Flora vor der Spätblühenden Traubenkirsche zu sichern und zu schützen, entnahm die SUNK ihre Bäume und Sträucher. Aufgrund der dramatisch rasanten Ausbreitung musste auf das Anlegen einer Benjeshecke (Totholzhecke) aus dem angefallenen Material verzichtet werden.

Die Mitarbeiter der SUNK sind jedoch guter Dinge, dass sich das strukturreiche Offenland aufgrund des Eingriffs schnell wieder entwickeln kann. Ohne den Einsatz der SUNK würde der Magerrasen östlich von Wendischbrome verschwinden, da er infolge der Sukzession zunächst verbuschen und sich so nach und nach zu einem Wald aus überwiegend Spätblühender Traubenkirsche entwickeln würde.

Foto: Franziska Bethge